PROJEKTVIDEO

Impressionen

Video-Ausschnitte aus der sorgsam recherchierten digitale Rundumperspektive, die dem virtuellen Besucher Einblicke in das Projekt gestattet.

Zusätzlich gelang es, zahlreiche Interviews und Statements von Zeitzeugen, Bunkernutzern, Promotoren und Multiplikatoren, darunter Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker oder dem obersten Denkmalschützer Dr. Thomas Werner, zu gewinnen.

Presseinformation

"Projekt HOCHbunker.koeln – Mit Abstand zum Krieg"

Bundesweit erste vollständige digitale Hochbunker-Denkmalschau am „Tag des offenen Denkmals“

Bisher lockte der Tag des offenen Denkmals in ganz Europa tausende Menschen in Gebäude aus Stein, Holz, Lehm oder anderen Baustoffen. Das real Anfassbare stand dabei Vordergrund. Doch in Zeiten einer weltweit grassierenden Pandemie mit weitreichenden Sicherheitsregeln musste umgedacht werden.

100% ehrenamtliches Engagement organisiert

Und so entstand in Köln eigens für die 27. Ausgabe eine zusammenhängende digitale Dokumentation aller noch in Köln aus dem Zweiten Weltkrieg erhaltenen Hochbunker, „HOCHbunker.koeln – Mit Abstand zum Krieg“ (https://vimeo.com/453598146/bd6e33abff). Urheber der bundesweit ersten und in dem Umfang einmaligen digitalen Bunkerausstellung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist das Kölner Institut für Festungsarchitektur, kurz CRIFA. Ebenfalls eine bemerkenswerte Tatsache: 100% privates ehrenamtliches Engagement ohne Eintrittskosten oder sonstige Gebühren für interessierte Bürgerinnen und Bürger!  

Online-Erfolg für Bunker prognostiziert

Nachdem die älteste Kölner, auf neuzeitliche Wehrbauten spezialisierte Forschergruppe den von ihr vor über 17 Jahren ins Leben gerufene Europäische Festungstag, "Tag der Forts" digital stattfinden ließ, sollte der große Online-Zuspruch auch auf der Folgeveranstaltung im September mit einem so nie da gewesenen Dokumentationsprogramm über die Kölner Hochbunker weiter gesteigert werden.

Bunker galten als hässliche Monolithen

In den Kriegsjahren 1939-1945 entstanden in ganz Deutschland Bunker. Neben dem Selbstschutz im eigenen Luftschutzkeller waren es unterirdische Anlagen und später Hochbunker, die den Schutzsuchenden bombensicheren Aufenthalt geben sollten. Als Luftschutzort erster Ordnung erlebte Köln im Rahmen des sog. "Führersofortprogramm" eine starke Bunker-Bautätigkeit, die bis heute sichtbare Zeichen im Stadtbild hinterlassen haben. Die Kolosse aus Stahl und Beton überlebten trotz der verehrenden Zerstörungen durch die alliierten Bombenangriffe den Krieg und standen viele Jahre mahnend für die Hässlichkeit des Krieges unverrückbar an vielen, teils sehr zentralen Orten.

Transformation der Sichtbarkeit im Wandel der Zeiten

Doch die Betonarchitektur mit ihrem ursprünglichen Schutzzweck verschwand über die Jahrzehnte nicht nur aus dem Bewusstsein der Menschen, sondern auch sichtbar aus der Stadtgeografie. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Die zumeist als hässlich empfundenen Bauten störten die Bevölkerung in ihrem ästhetischen Empfinden, so dass die Gebäude durch Fassadenbemalung verziert wurden oder hinter einem Blendwerk zurücktraten. Auch galten die Räume sehr lange bestenfalls als Behelfsunterkünfte oder als Lagerräume nutzbar. Später entdeckten dann Kunstschaffende wie Musiker oder Maler die Bunkeratmosphäre für sich, ungestört ihrer Kreation freien Lauf lassen zu können, zumal das zu niedrigen Konditionen. Heute sorgt die Realität auch in Köln mit steigenden Immobilienpreisen in den Innenstädten dafür, dass Investitionen in den aufwendigen Abriss oder die Umgestaltung zu gehobenem Wohnraum kommerziell lohnenden Alternativen werden.

23 Hochbunker heute noch im Stadtbild

Dass noch 23 Objekte im Stadtgebiet verteilt liegen, wussten selbst eingefleischte Köln-Kenner/-innen nicht. "Viele Kölner Hochbunker sind im Zuge ihrer Umnutzung in ihrer äußeren Gestalt so verändert, dass man sie ohne genaue Kenntnis kaum noch entdeckt", sagt Robert Schwienbacher, Kopf der 25 ehrenamtlichen digitalen „hochbunker.koeln“-Macher. "Unser Ziel war es, die unbequemen Denkmäler in einem digitalen Format umfangreich darzustellen – gegen das Vergessen. Dabei interessierte uns nicht nur die historische, sondern auch die Gegenwartsperspektive."

Zeitzeugen, Nutzer und OBin Reker kommen zu Wort

Herausgekommen ist eine sorgsam recherchierte digitale Rundumperspektive, die dem virtuellen Besucher Einblicke in ein weitestgehend unbekanntes Terrain gestattet. Zusätzlich gelang es den Machern, zahlreiche Interviews und Statements von Zeitzeugen, Bunkernutzern, Promotoren und Multiplikatoren, darunter Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker oder dem obersten Denkmalschützer Dr. Thomas Werner, zu gewinnen. Insgesamt stehen pünktlich ab dem Start des Denkmaltages am 13.09. auf der Website https://hochbunker.koeln über 30 Filme mit ausführlichem Begleitmaterial zur Auswahl, mit deren Hilfe nicht nur die Ambivalenz der Denkmäler, sondern auch die Transformationspotenziale erfahren werden kann.  

Spenden sollen den Kulturbetrieb sichern

Wegen der aktuell schwierigen Situation in den Kulturbetrieben, Publikum in gewohntem Umfang zu empfangen, freuen sich die von CRIFA initiierten Museumsvereine über Spenden. So kann auch in Coronazeiten mit virtuellem Publikum weiterhin gemeinnützige Kultur-, Geschichts- und Denkmalarbeit für Köln geleistet werden.

Kölner Institut für Festungsarchitektur, CRIFA

Das Kölner Institut für Festungsarchitektur, CRIFA, erforscht als in Köln älteste auf Festungsforschung fokussierte Organisation die Geschichte der Festungsanlagen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. Mit seinen Trägervereinen Kölner Festungsmuseum e.V. und DOKK e.V. betreibt es ehrenamtlich mehrere Museen, darunter das Kölner Festungsmuseum und Kölns einzigen Museums-Atombunker. Als Initiator des europäischen Denkmaltags „Tag der Forts“ erlangten die Vereine Beachtung auch in der Fachwelt über die Grenzen Kölns und Deutschlands hinaus. In Köln zählt das für Bürger kostenfreie museale Angebot seit Jahren zum festen Kulturkanon der Stadt Köln. Wehr- und Schutzbauarchitektur aus drei Epochen sind touristische Anziehungspunkte. Das Gesamt-Engagement bündelt das CRIFA und die verschiedenen Schwestervereine unter der Dachmarke „Welt unter Köln“ (https://welt.unter.koeln)

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